Woran erkennt man einen Schlaganfall?
Je früher die richtige Therapie eingeleitet werden kann, desto höher sind die Chancen, bleibende Schäden zu vermeiden. Wie Sie die Anzeichen richtig erkennen und was im Notfall zu tun ist, erklärt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Hirninfarkt oder Hirnblutung?
Experten unterscheiden verschiedene Arten des Schlaganfalls. „In den meisten Fällen handelt es sich um einen Hirninfarkt, bei dem ein verstopftes Blutgefäß die Durchblutung des Gehirns behindert.“ Eine Hirnblutung tritt dagegen auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn reißt. Die meisten Menschen überleben einen Schlaganfall – in vielen Fällen bleiben aber Einschränkungen wie Lähmungen oder Sprachstörungen zurück. Daher ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen schnell zu reagieren. Zu diesen gehören zum Beispiel eine Lähmung, ein Gefühl der Taubheit im Gesicht, in Armen oder Beinen sowie Störungen beim Sprechen und Sehen. „Auch ein Schwindel und Gangunsicherheit sowie starke Kopfschmerzen sind möglich.“
Die Anzeichen erkennen
Mit dem FAST-Test können auch Laien erkennen, ob sie selbst oder eine andere Person soeben einen Schlaganfall erlitten haben. FAST steht für die Stichwörter Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). „Lassen Sie die Person lächeln, dann die Arme nach vorne strecken und einen einfachen Satz nachsprechen“, erklärt Dr. Schenkel. „Verzieht sie dabei das Gesicht einseitig, macht nur ein Arm die Bewegung mit oder hat die Person Probleme, den Satz korrekt und deutlich wiederzugeben, so ist dies ein Hinweis auf einen Schlaganfall.“
In diesem Fall: sofort den Notarzt unter der Nummer 112 anrufen. Die Ärzte im Krankenhaus klären die Ursache des Schlaganfalls und versuchen die Durchblutung im Gehirn wieder herzustellen oder die Blutung zu stoppen. In vielen Kliniken gibt es sogenannte Stroke Units, spezielle Abteilungen für Schlaganfall-Patienten. Nach dem Klinikaufenthalt folgen meist intensive Nachbehandlungen und Reha-Maßnahmen.
Weitere kostenfreie und qualitätsgesicherte Informationen gibt es bei der UPD unter 0800/011 77 22 sowie auf www.patientenberatung.de.
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